2018 - 12-Stunden-Tag und andere "Grauslichkeiten"
Dritter Gewerkschaftstag der PRO-GE von 6. bis 8. Juni unter dem Motto „Wir gestalten Zukunft : Weil der Mensch zählt“. Rainer Wimmer wird erneut zum Bundesvorsitzenden der PRO-GE gewählt. Der damals 21-jährige Josef Rehberger, Jugendvertrauensrat der voestalpine, wird Vorsitzender der Jugendorganisation.
Am Gewerkschaft stag wird ein aktives Arbeitsprogramm gegen die geplanten oder bereits umgesetzten arbeitnehmerfeindlichen Maßnahmen der Bundesregierung unter Bundeskanzler Sebastian Kurz und Vizekanzler Heinz-Christian Strache beschlossen. So drohte die Regierung zum Beispiel die AUVA und den Jugendvertrauensrat abzuschaffen. Die Gebietskrankenkassen wurden aufgelöst und die Selbstverwaltung massiv beschnitten, die Körperschaft ssteuer auf Unternehmensgewinne wurde gleichzeitig gesenkt. „Was ist das Fatale bei diesem Regierungsprogramm?“, fragt Rainer Wimmer am 3. Gewerkschaftstag in seinerRede und gibt die Antwort: „Zwei Drittel des gesamten Programms sind gegen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, gegen uns gerichtet. Gegen Lehrlinge, Arbeitslose und gegen Pensionist:innen.“
Auch der 12-Stunden-Tag wird von der türkis-blauen Regierung angekündigt. Überfallsartig wird am 14.6.2018 ein Gesetzesantrag dazu eingebracht. Am 30.6. demonstrieren weit über 100.000 Menschen dagegen und ziehen vom Wiener Westbahnhof auf den Heldenplatz. Landesweit werden Betriebsrätekonferenzen und über 400 Betriebsversammlungen abgehalten. Trotz enormem Widerstand wird das Gesetz am 5. Juli beschlossen. Am 1. September 2018 tritt der 12-Stunden-Arbeitstag in Kraft.
Die ehemalige Frauenvorsitzende der PRO-GE, Renate Anderl, wird in diesem Jahr die zweite weibliche Präsidentin in der Geschichte der Bundesarbeitskammer.