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Arbeit gilt dann als menschengerecht, wenn sie die Gesundheit des Menschen nicht gefährdet und ein Höchstmaß an Wohlbefinden und Arbeitssicherheit erreicht wird.

AK informiert, Arbeitnehmer:innenschutz und Gesundheit. Stand: März 2022, S. 6

WAS DAMALS GESCHAH

Der Arbeitnehmer:innenschutz ist eines der ältesten Themen der Gewerkschaftsbewegung. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges kommt es im Bereich des Arbeitnehmer:innenschutzes zu Verbesserungen, die von den Gewerkschaften schon seit Jahrzehnten gefordert werden. Dazu zählt die Neuregelung der Arbeitsruhe an Feiertagen (1945), der Jugendschutz (1953), das Heimarbeitsgesetz (1954) und das Mutterschutzgesetz (1957). Mit der Allgemeinen Dienstnehmerschutzverordnung vom 10. November 1951 werden die Anforderungen an Arbeits- und Betriebsräume, Brandschutz und sanitäre Einrichtungen neu geregelt. Am 30. Mai 1972 wird das neue Arbeitnehmerschutzgesetz beschlossen, mit 1. Jänner 1973 tritt es in Kraft. Neben neuen, modernen Richtlinien verlangt es für Betriebe ab einer bestimmten Mitarbeiter:innenanzahl die Bestellung von Sicherheitsvertrauenspersonen und die Errichtung eines sicherheitstechnischen bzw. betriebsärztlichen Dienstes.

Weitere Meilensteine für den Schutz von Arbeitnehmer:innen sind das Nachtschicht-Schwerarbeitsgesetz 1981 und das Arbeitnehmerschutzgesetz 1994. Am 1. Jänner 2002 tritt das Arbeitnehmerschutz-Reformgesetz in Kraft. Gleichzeitig mit dem Inkrafttreten des Arbeitnehmerschutzgesetzes am 1. Jänner 1995 tritt auch die Bauarbeiterschutzverordnung in Kraft. Mit ihr werden jahrzehntealte Schutzbestimmungen für Arbeitnehmer:innen am Bau modernisiert und den neuen Gefahren der Arbeitswelt angepasst. Der alten Verordnung zufolge war noch ein Strohsack als Bett erlaubt! Im Februar 1999 leisten Österreichs Zementindustrie und die Gewerkschaft Bau-Holz mit der Vereinbarung zur Reduzierung der Sackgewichte von bisher 50 kg auf 25 kg einen wichtigen Beitrag zur Erleichterung der Arbeit vieler Bauarbeiter:innen. Im Juli 2022 stellt die Gewerkschaft Bau-Holz gemeinsam mit der AK und Global 2000 die Hitze-App vor. Bauarbeiter:innen können ab 32,5 Grad Celsius hitzefrei bekommen. Ab den 2000er-Jahren setzt zunehmend der Trend ein, dass viele schwer erkämpfte Schutzmaßnahmen seitens der Gewerkschaften wieder verteidigt werden müssen.

Stand in früherer Zeit noch die Vermeidung von Berufskrankheiten und Arbeitsunfällen im Vordergrund, so zeigt sich in der modernden Arbeitswelt, dass immer mehr Menschen unter psychischen Belastungen leiden. Seit 1. Jänner 2013 ist die Novelle zum ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) in Kraft. Sie regelt die verbindliche Ermittlung und Beurteilung von psychischen Belastungen und Gefährdungen am Arbeitsplatz. Sicherheitsvertrauenspersonen und Betriebsrät:innen sind dabei wichtige Partner:innen.

Der Ergonomus ist die Symbolfigur vieler Arbeitnehmer:innenschutzkampagnen in den 1980er-Jahren
Der Ergonomus ist die Symbolfigur vieler Arbeitnehmer:innenschutzkampagnen in den 1980er-Jahren ÖGB-Archiv

FOTOS ZUM MEILENSTEIN

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Meilensteine für den Schutz von Arbeitnehmer: innen sind das Nachtschicht- Schwerarbeitsgesetz 1981 und das Arbeitnehmerschutzgesetz 1994. Christian Vorhofer / Westend61 / picturedesk.com
Download von www.picturedesk.com am 07.09.2023 (13:56). ABD0061_20180831 - WIEN - à STERREICH: Gewerkschaftsaktion anl. 12 Stunden pro Tag und 60 Stunden pro Woche "Drüberfahren wie eine Straà enwalze" am Freitag, 31. August 2018, vor dem Sozialministerium in Wien. - FOTO: APA/HERBERT PFARRHOFER - 20180831_PD1459 - Rechteinfo: Rights Managed (RM)
Im August 2018 protestiert der ÖGB gegen 12-Stunden-Tag und seine gesundheitlichen Gefahren. HERBERT PFARRHOFER / APA / picturedesk.com

Weitere Quellen