Zum Hauptinhalt wechseln

Die Forderung ›Arbeiten bis 67!‹ ist realitätsfremd. Wir laden alle selbst ernannten Experten gerne ein, auch nur einen Tag auf einer Baustelle zu arbeiten. Ich bin mir sicher, dann wären diese haltlosen Forderungen endlich einmal vom Tisch!

Josef Muchitsch, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz seit 2014

WAS DAMALS GESCHAH

In Österreich sind täglich hunderttausende Arbeitnehmer:innen gefährlichen oder stark belastenden Arbeitsbedingungen ausgesetzt. Die größten Belastungen und Unfallrisken finden sich im Bausektor. Welche Berufe »Schwerarbeit« sind, ist in der »Berufsliste für Frauen und Männer mit körperlicher Schwerarbeit« eingetragen. Als Schwerarbeit gilt, wer unter anderem unregelmäßige Nachtarbeit zwischen 22 Uhr und 6 Uhr im Ausmaß von mindestens 6 Stunden und an zumindest 6 Arbeitstagen im Kalendermonat macht. Dazu zählen auch Tätigkeiten bei extremer Hitze oder Kälte und und die Arbeit im Pflegebereich.

Im Sommer 2012 startet die Gewerkschaft Bau-Holz die Kampagne »Achtung Schwerstarbeit«. In einem 7-Punkte-Programm werden Maßnahmen zum Gesundheitsschutz und zur Einhaltung von Arbeitszeit und Urlaubsvorschriften gefordert. Ziel ist es, dass auch Schwerarbeiter:innen gesund in Pension gehen können. Zentrale Forderung der Kampagne ist auch das BUAK-Überbrückungsgeld, bei dem es sich um eine Unterstützungsleistung für Bauarbeiter:innen ab dem 58. Lebensjahr, die gesundheitsbedingt keine Beschäftigung mehr finden, aber genug Versicherungsjahre vorweisen können, handelt.

Gemeinsam mit den Krankenkassen und der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) werden Gesundheitsförderprogramme wie das Gütesiegel »Betriebliche Gesundheitsförderung« oder das Programm BauFit und das AUVAfit durchgeführt. Die Programme sollen dazu beitragen, dass Arbeitsunfälle, Krankenstandstage und auch Kosten reduziert werden können. Seitens der AUVA werden für Lehrlinge in den Lehrbauhöfen Gesundheitsprogramme durchgeführt. Eines der aktuellsten Themen ist der UV-Schutz, daher gibt es immer wieder Informationskampagnen auf den Baustellen und es werden Sonnenschutzmittel und Sonnenbrillen sowie Schutz-T-Shirts verteilt.
Für Lehrlinge gibt es eigene UVSchutz-T-Shirts. Auch wird auf die Bedeutung, regelmäßig Wasser zu trinken, hingewiesen. Mit der Hitze-App hat die GBH einen neuen Weg der Aufklärungsarbeit begonnen.

Download von www.picturedesk.com am 07.09.2023 (14:34). Industry, Smeltery, Workers checking blast furnace for fractures - 20190613_PD18814 - Rechteinfo: Royalty Free (RF) Model Released
Das Ziel ist klar: Auch Schwerarbeiter: innen sollen gesund in Pension gehen können. Christian Vorhofer / Westend61 / picturedesk.com

Am 28. April wird der internationale Gedenktag für verunglückte Arbeitnehmer:innen begangen. 2022 verunglückten im Baubereich 15.603 Menschen, 22 von ihnen tödlich. Der Gedenktag geht auf eine Initiative der kanadischen Gewerkschaft für Angestellte im öffentlichen Dienst zurück. Ein Gedenkstein für verunglückte Bauarbeiter:innen befindet sich auf dem Keplerplatz, im 10. Wiener Gemeindebezirk, ein zweiter befindet sich in Salzburg.

Videos zum Meilenstein

FOTOS ZUM MEILENSTEIN

Download von www.picturedesk.com am 07.09.2023 (14:34). A demonstrator marches in a trade union (OeGB) organised protest against surging energy prices and increased living costs and holding a sign that says 'Fair salary for hard work' in Vienna, Austria, September 17, 2022. REUTERS/Lisa Leutner - 20220917_PD5901 - Rechteinfo: Rights Managed (RM) Nur für redaktionelle Nutzung! Werbliche Nutzung erfordert Freigabe: bitte schicken Sie uns eine Anfrage.
Hunderttausende Arbeitnehmer:innen sind stark belastenden Arbeitsbedingungen ausgesetzt. LISA LEUTNER / REUTERS / picturedesk.com
Gedenkstein für verunglückte Bauarbeiter: innen in Salzburg
Gedenkstein für verunglückte Bauarbeiter: innen in Salzburg ÖGB
Im Sommer 2012 startet Vorsitzender Joef Muschitsch mit der Gewerkschaft Bau-Holz die Kampagne »Achtung Schwerstarbeit«.
Im Sommer 2012 startet Vorsitzender Joef Muschitsch mit der Gewerkschaft Bau-Holz die Kampagne »Achtung Schwerstarbeit«. GBH
Das älteste Bild von Klauberinnen an Sortierbändern, entstanden zwiwschen 1910 und 1920
Das älteste Bild von Klauberinnen an Sortierbändern, entstanden zwiwschen 1910 und 1920 Archiv Stadtmuseum Eisenerz