Viva la vida! – Die Lebensgewerkschaft
vida wird gegründet
6.-7.Dez 2006
Mit der vida-Gründung 2006 haben alle Beteiligten etwas Besonderes gewagt: Denn vida, das war keine Übernahme einer Gewerkschaft durch eine andere, sondern die bewusste Gründung einer neuen Gewerkschaft durch die ›Vorgänger‹ HGPD, HTV und GdE.
WAS DAMALS GESCHAH
Die Namensgebung geht auf das spanische Wort »vida«, auf Deutsch »Leben« zurück. Der Name steht für die Berufsgruppen der Gewerkschaft. Dazu zählen Eisenbahner:innen, Beschäftigte bei Sicherheitsdiensten, im Handel und in den Sozialen Diensten, Sanitäter:innen und Krankenhauspersonal, Hausbesorger:innen, Reinigungspersonal, Beschäftigte im Tourismus und in der Gastronomie, Friseur:innen und Kosmetiker:innen sowie Arbeitnehmer:innen im Bereich Schifffahrt, Berufskraftfahrer:innen, Pilot:innen und Flugbegleiter:innen. Federführend sind die drei ehemaligen Vorsitzenden, Wilhelm Haberzettl (GdE), Willibald Steinkellner (HTV) und Rudolf Kaske (HGPD). Rudolf Kaske wird zum neuen Vorsitzenden der vida gewählt.
Zu den Herausforderungen der neuen Gewerkschaft zählen eine gute Lohn- und Kollektivvertragspolitik, mehr Einkommensgerechtigkeit zwischen Frauen und Männern und Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Beruf sowie die Stärkung der Betriebsrät:innen. So etwa kann mithilfe der vida und der GMTN bei der Kaffeehauskette Aida ein Betriebsrat erreicht werden. Weiterer Schwerpunkt der vida ist der Kampf für neue und bessere Kollektivverträge. KV-Geschichte schreibt sie mit dem ersten Fahrradboten- und Essenszusteller:innen-KV 2019.
Geschichte schrieben auch die Vorläuferorganisationen der vida in der österreichischen Gewerkschaftsbewegung, sowohl in der Ersten und auch in der Zweiten Republik und auf internationaler Ebene. Vertreter: innen ihrer Gewerkschaften leisteten einen wichtigen Beitrag im Widerstand gegen Faschismus und Nationalsozialismus, aber auch in jüngster Zeit mit dem legendären 66-Stundenstreik der ÖBB im November 2003.
2016 begeht die Gewerkschaft ihr zehnjähriges Jubiläum. Bilanz ihrer bisherigen Tätigkeit: Die vida hat viel bewegt und erreicht. Von höheren Mindestlöhnen über faire Einkommenserhöhungen bis hin zu kürzeren Arbeitszeiten und mit dem Pflegefonds einen wichtigen Schritt für mehr soziale Sicherheit. Gemeinsam mit ÖGB und AK wurden auch Kampagnen und Aktionen gesetzt – zum Beispiel für einen sicheren Sozialstaat und Investitionen in die Zukunft, aber auch gegen Gewalt am Arbeitsplatz oder gegen unfairen Handel in Europa und weltweit.