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Jede Ausbildung in Zukunftsjobs ist nicht nur eine Investition in die Zukunft der Arbeitnehmer:innen, sondern auch in die Zukunft unseres Planeten.

Ingrid Reischl, ÖGB-Bundesgeschäftsführerin für den Bereich Grundlagen und Interessenpolitik seit 2019

WAS DAMALS GESCHAH

Arbeitsstiftungen sind ein lange bewährtes sozialpartnerschaftliches Instrument. Bei großem Personalabbau in Unternehmen helfen in Sozialplänen beschlossene Arbeitsstiftungen mit Maßnahmen zur Weiterqualifizierung, beruflichen Neuorientierung und Umschulung. Ebenso unterstützen Stiftungen bei einem hohen Mangel an Arbeitskräften in Zukunftsberufen dabei, Arbeitssuchende für diese Stellen zu qualifizieren.

Die Teilnahme an einer Arbeitsstiftung ist freiwillig, der Anspruch auf Arbeitslosengeld verlängert sich aber jedenfalls für die Dauer der vom AMS anerkannten Qualifizierungsmaßnahme. Die Angebote an Aus- und Weiterbildungen sowie Umschulungen richten sich sowohl an Menschen mit keiner oder nur geringer formaler Ausbildung als auch an Menschen, die eine höher qualifizierte Ausbildung absolvieren wollen. Die Abwicklung erfolgt über Stiftungsträger, in Österreich etwa über die 1995 gemeinsam von ÖGB und WKÖ gegründete AUFLEB. Über Arbeitsstiftungs- und andere arbeitsmarktpolitische Maßnahmen hat diese bereits mehr als 11.000 Menschen zu einem neuen Arbeitsplatz verholfen.

Im Frühjahr 2021 ist die Arbeitslosigkeit in Folge der Coronakrise nach wie vor hoch, gleichzeitig bremst der Fachkräftemangel im Bereich der »Green Jobs« die dringend nötige Energiewende. Daher fordern die Gewerkschaften die Einrichtung einer Arbeitsstiftung, um Arbeitssuchende für Tätigkeiten in den Bereichen Umwelt und Nachhaltigkeit zu qualifizieren. Im Juli 2021 als gemeinsames Projekt der Sozialpartner mit dem Klimaschutz- und Arbeitsministerium und in enger Zusammenarbeit mit dem AMS beschlossen, nimmt die Umweltstiftung im April 2022 ihre Arbeit auf.
Über den Zeitraum von drei Jahren sollen mindestens 1.000 Menschen in acht Ausbildungsschwerpunkten zu Fachkräften für energiesparendes Bauen, Solaranlagenbau, thermische Sanierung, Heiz- und Klimatechnik, E-Mobilität und andere Öko-Jobs qualifiziert werden. Zusätzlich zum Arbeitslosengeld erhalten alle Teilnehmer:innen ein von ihrem jeweiligen Ausbildungsbetrieb finanziertes Stipendium. Wirtschaftsministerium, AMS und die Betriebe stellen insgesamt 17,5 Millionen Euro zur Verfügung.
Die Umweltstiftung möchte mit ihrem Angebot vor allem Frauen, älteren Menschen und Personen, die länger nicht in Beschäftigung waren, eine Ausbildung in einem gefragten Zukunftsbereich ermöglichen. Ein Jahr nach Start der Umweltstiftung haben bereits 200 Menschen diese Chance ergriffen und die Nachfrage steigt stetig.

Download von www.picturedesk.com am 07.09.2023 (13:12). Errichtung einer Photovoltaikanlage - 20230523_PD21763 - Rechteinfo: Rights Managed (RM)
Die Umweltstiftung qualifiziert mindestens 1.000 Menschen in acht Ausbildungsschwerpunkten zu Fachkräften für energiesparendes Bauen, Solaranlagenbau, thermische Sanierung, Heiz- und Klimatechnik oder E-Mobilität. Weingartner-Foto / picturedesk.com

FOTOS ZUM MEILENSTEIN

Fachkräfte unterstützen in »Green Jobs« die Energiewende im Kampf gegen die Klimakrise.
Fachkräfte unterstützen in »Green Jobs« die Energiewende im Kampf gegen die Klimakrise. ÖGB
Download von www.picturedesk.com am 05.10.2023 (12:29). THEMENBILD - Baustelle eines Windkraftrad im Windpark Parndorf, am Dienstag den 6. September 2022 // Construction site of a wind turbine in the wind park Parndorf, Austria, on Tuesday, September 6, 2022. EXPA Pictures © 2022, PhotoCredit: EXPA/ Johann Groder - 20220918_PD8741 - Rechteinfo: Rights Managed (RM)
Im April 2022 nimmt die Umweltstiftung, mit der Fachkräfte für Öko-Jobs ausgebildet werden, ihre Arbeit auf. Johann Groder / EXPA / picturedesk.com

Weitere Quellen