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Arbeit darf nicht die Gesundheit kosten

In den Bau-, Holz- und Steinbranchen muss der Schutz der Gesundheit der Beschäftigten auf Grund der schwierigen und gefährlichen Arbeitsbedingungen zentrales Thema sein.
Die Arbeiter:innen arbeiteten in der Zeit der ersten Gewerkschaftsgründungen unter heute unvorstellbaren Arbeitsbedingungen. Vor allem im Baubereich waren schwere Unfälle an der Tagesordnung – auch noch in den 1950er-Jahren.
»In jeder Arbeitsstunde: 117 Unfälle. An jedem Arbeitstag: 3 Tote« hieß es zum Beispiel 1956 in der Gewerkschaftszeitschrift »Bau- und Holzarbeiter« über die Situation in Österreichs Betrieben. Vieles hat sich seitdem gebessert, dennoch kämpft die GBH weiter, denn jeder einzelne Arbeitsunfall ist einer zu viel.

HIGHLIGHTS
1960 musste die Gewerkschaft mit einem »Schwarz-Weiß-Buch« mit erschütternden Bildern darum kämpfen, die Unterkünfte und Aufenthaltsräume der Bauarbeiter zu verbessern.

Am 12. April 1999 startete die GBH mit der Enquete und Studie »Muss Arbeit die Gesundheit kosten?« eine große Initiative für den Gesundheitsschutz am Bau. Bereits 1998 und 1999 gelingt es der GBH, Baustoffgewichte im Sinne des Arbeitnehmer:innenschutzes deutlich zu reduzieren.

2001 startet die AUVA unter maßgeblicher Beteiligung der GBH das Programm »baufit«, das half, auf Baustellen bis zu 80 Prozent an Arbeitsunfällen zu vermeiden. Für Lehrlinge gibt es eine »Sicherheitsolympiade«, GBH-Sekretär:innen referieren regelmäßig an Berufsschulen zu Arbeitssicherheit.

2002 startet die GBH gemeinsam mit der AUVA eine Initiative, bei der an Bauarbeiter ein individuell angepasster Gehörschutz ausgegeben wird.

2004 präsentieren GBH und AK die Ergebnisse der Studie »Schwerarbeit – Schwerpunkt Bau«. In Folge entsteht in Österreich eine Schwerarbeitsregelung, die allerdings für Schwerarbeiter kaum erreichbar war. Die GBH ergriff abermals die Initiative. Das GBH-7-Punkte-Programm »Achtung Schwerstarbeit!« erregte 2012 großes öffentliches Aufsehen und schaffte mit zahlreichen Maßnahmen, allen voran die Überbrückungsgeldregelung für den Baubereich, dass auch Bauarbeiter:innen trotz schwerer beruflicher Belastungen aus einer aktiven Beschäftigung in Pension gehen können (vgl. auch Kalendarium, 4.7.2012).

Unterkunft Bauarbeiter
Die Verbesserung der Arbeitssicherheit in den Bau-, Holzund Steinbranchen ist seit vielen Jahrzehnten eines der wesentlichsten Themen der GBH.
Die Verbesserung der Arbeitssicherheit in den Bau-, Holzund Steinbranchen ist seit vielen Jahrzehnten eines der wesentlichsten Themen der GBH.
Hitzefrei

EINZIGARTIGE HITZEREGELUNG
Seit 1996 kämpft die GBH darum, Ozon- und UV-Belastungen in das Bauarbeiter-Schlechtwetterentschädigungsgesetz aufzunehmen.
Darüber hinaus verteilen GBH-Mitarbeiter:innen Jahr für Jahr Sonnenschutz und Trinkwasser auf Baustellen in ganz Österreich und leisten Aufklärungsarbeit über die Gefahren von Hitze, Ozon und UV-Strahlung.
Mit Erfolg: Seit 2013 sind die Bauarbeiter:innen die einzige Berufsgruppe in Österreich, die eine Hitzeregelung hat. Um die Temperaturwerte, die für die eigene Baustelle gelten, überprüfen zu können, stellte die GBH 2022 eine Hitze- App für Bauarbeiter zur Verfügung.
Der nächste Schritt ist die Durchsetzung eines Rechtsanspruches.

Mit der Initiative »Achtung Schwerstarbeit! « gelangen der GBH sozialpolitische Meilensteine
Mit der Initiative »Achtung Schwerstarbeit! « gelangen der GBH sozialpolitische Meilensteine
Wasseraktion NÖ

CORONA-KRISE: SOZIALPARTNER SICHERN ARBEITSPLÄTZE UND GESUNDHEIT
2020 brach das Corona-Virus über die Welt herein. In Österreich waren es die Sozialpartner, die es geschafft haben, dass die Wirtschaft unter den aufgrund der Pandemie notwendigen Maßnahmen nicht völlig zusammenbrach. Binnen weniger Tage wurde eine Kurzarbeitsregelung ausgearbeitet, die Tausenden Menschen ihren Arbeitsplatz rettete. Die Bau-Sozialpartner schufen ebenfalls binnen weniger Tage Sicherheitsbestimmungen, mit denen ein Weiterarbeiten am Bau ermöglicht wurde.

 

 

 

Persönliche Schutzausrüstung ist bei gefährlichen Arbeitsbedingungen unabdingbar
Persönliche Schutzausrüstung ist bei gefährlichen Arbeitsbedingungen unabdingbar

Videos zum Meilenstein